Heuschrecken Zucht - Updated 27.11.2014 18:30
Wir haben seit ein paar Monaten einige Heuschrecken über, die wir von Freunden bekommen haben. Wir halten die nur so, unsere Bartagamen bekommen die nicht zu fressen. Wo wir dabei waren, wollten wir mal schauen, ob wir die zur Fortpflanzung bewegen können.
Die ersten Versuche waren erfolglos. Wir haben einen Behälter mit Substrat (Erde + Sand) reingestellt, den haben sie misachtet. Statt dessen waren immer Löcher am Boden im Papier. Dann haben wir einen wesentlich grösseren Substratbehälter versucht, aber den haben die Schrecken auch nicht gemocht. Geklappt hat es dann, als ich kurzerhand in den ganzen Behälter Substrat eingegeben habe, siehe Bild 1.
Mal sehen, wie es weitergeht...

Abgelegte Heuschreckeneier mit Schaum (Sept. 14, 2014, 5:38 p.m.)
[Tags: futter ] [Album: Terrarium ]
Den Heuschrecken scheint es in dem neu eingerichteten Behälter gut zu gefallen, denn sie haben ein neues Hobby entwickelt: Gangbang :)

Heuschrecken beim Gangbang (3 Paare!) (Sept. 18, 2014, 10:44 a.m.)
[Tags: futter ] [Album: Terrarium ]
Inzwischen sind die ersten Kleinen geschlüpft. Entgegen unserer Erwartung sind sie allerdings grün und nicht schwarz, wie sie sein sollten. Und wirklich winzig (5mm lang).

Schreckennachwuchs frisch geschlüpft (neben 3cm grossem Griff) (Oct. 14, 2014, 4:53 p.m.)
[Tags: futter ] [Album: Terrarium ]
Eine Woche nach dem Schlupf. Noch immer ist völlig unklar, warum sie grün sind. Vom Körperbau sind es eindeutig Wüstenheuschrecken, die eigentlich als Jungtiere gelb sind. Wanderheuschrecken hingegen, deren Körperbau ähnlich ist, sind in dem Alter schwarz und werden später rot. Grün gibts da nicht. Hm...
Nach langer Recherche hat sich eine Erklärung für die grüne Farbe gefunden. Zum einen scheint es sich bei unseren Tieren um Locusta migratoria zu handeln und nicht um Schistocerca gregaria. Die Tiere leben in zwei verschiedenen Phasen, der solitären und der gregaren Phase. Letzteres ist der Schwarmmodus, die Tiere sind dann gelb-schwarz, während sie in der solitären Phase grün sind.
Wenn die Alttiere gut genug Futter - vor allem Grünfutter - haben, es also keinen Mangel gibt, legen Sie Solitäreier. Wenn die Resourcen jedoch knapp sind, legen sie dunkle rot-schwarze Eier, aus denen sich dann die Tiere im Schwarmmodus entwickeln. Da wir unsere Heuschrecken - im Gegensatz zu vielen anderen Terrarianern - relativ artgerecht halten, haben wir Solitärnachwuchs. Wir füttern fast ausschliesslich Grünzeug, und das stammt zu 90% aus eigenem Anbau. Wir reinigen den Behälter auch regelmäßig.
Ein weiterer Aspekt ist eventuell, dass wir über Monate nur 7 Exemplare hatten, die wir von einer Bekannten bekommen hatten. Üblicherweise verwenden wir nämlich nur argentinische Waldschaben. Da wir für die Schrecken also keinen Verwendungszeck hatten, haben wir sie einfach nur gehalten. Und das ist nun das Resultat.
Zu erwähnen sei noch, dass solitäre Heuschrecken produktiver sind und allerdings auch agressiver.
In diesem Artikel hier der Uni Konstanz kann man den Unterschied zwischen den Modi schön sehen.
Hier mal ein Bild vom aktuellen Haufen. Mittlerweile sind das echt viele geworden, mein lieber Schwan. Die dunkle in der Mitte ist 9 Tage alt, die meisten anderen sind jünger.
Neuerdings haben wir auch blauen Nachwuchs, gestern geschlüpft:

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